Pfarrkirche Mater DolorosaKatholische Gemeinde Aue

Im Verlauf der Besiedlung des Erzgebirges gründeten im Jahre 1173 Augustiner Chorherren im Auer Talkessel das Klösterlein Zelle. Dessen ursprüngliche Holzkirche, um 1230 aus Steinen neu errichtet, steht heute noch etwas außerhalb der Bahnhofsstraße. Das war sicher die erste Kiche unserer Stadt und der Ausgangspunkt für das religöse Leben in Aue. In den frühen Jahrhunderten war Aue eine eher dörfliche Ansiedlung, deren Bewohner etwa ab 1450 auch bergbaulich tätig wurden.

1505 wurden ein Kirchlein zum Heiligen Nikolaus und ein Priester erwähnt, der auch Lauter und Bockau betreute. Durch den Bergbau entwickelte sich Aue allmählich zu einem "Bergstädtlein".

Die Plünderung des Klosters im Bauernkrieg und die einsetzende Reformation führten 1533 zu seiner Auflösung. 1539/1540 wurde überall im albertinischen Sachsen offiziell durch Herzog Heinrich die Reformation angeordnet und somit alles katholische Wirken für Jahrhunderte unterdrückt. Erst 1807 bekamen die wenigen Katholiken in Sachsen wieder schrittweise Rechte zugebilligt. Die nach 1850 einsetzende Industrialisierung in Sachsen zog Arbeitskräfte auch aus anderen deutschen Ländern und besonders aus dem nahen Böhmen an. Und somit kamen auch wieder Katholiken nach Sachsen. In dieser Zeit hielt der Zwickauer Gefängnispfarrer zweimal im Jahr einen Gottesdienst in der evangelisch-lutherischen "St. Trinitatis"-Kirche, auch Hospitalkirche genannt, in Schneeberg ab.

Am 01.07.1907 war es dann soweit und vom Pfarramt Zwickau aus wurde die Expositur Aue errichtet und mit Kaplan Johann Wenke besetzt, der am 07. Juli in der Turnhalle am Schützenhaus hier den ersten katholischen Gottesdienst nach der Reformation in Aue feierte. Sein Seelsorgegebiet reichte von Hartenstein bis Johanngeorgenstadt und von Zwönitz bis Eibenstock und zählte 1910 4.053 Katholiken, davon 835 in Aue.

Johannes Wenke sammelte ab 1908 Geld zur Errichtung einer Kirche. Die Textilfabrik Alwin Bauer überschrieb 1910 der katholischen Gemeinde ein 3.150 Quadratmeter großes Grundstück an der Schneeberger Straße und im übernächsten Jahr schenkte Veronika Fischer, eine fromme vermögende Witwe aus Dresden, 60.000 Mark für den Bau einer Pfarrkirche mit dem Namen "Mater Dolorosa". Am 20. Oktober 1913 erfolgte der 1. Spatenstich.

Trotz Kriegsbeginn und Materialproblemen wurde die Kirche 1915 fertiggestellt und am 26. September durch Bischof Dr. Löbmann geweiht.

Am 24.07.1923 wurde Aue zur Pfarrei erhoben und der Bereich Schwarzenberg am 01.08. abgetrennt und mit einem eigenen Kaplan besetzt. Seit 1932 hatte Aue sogar eine Seelsorgehelferin, deren Aufgaben ab 1941 eine Ordensschwester übernahm.

Ab Weihnachten 1923 brannte in der Auer Kirche erstmals elektrisches Licht. 1927 erfolgte dann der Einbau einer gebrauchten Jehmlich-Orgel und 1928 erhielt die Kirche auch Glocken. Die 1928 eingebaute Heizung mit Gebläse wurde erst 1992 durch elektrische Heizungen unter den Sitzbänken erneuert.

Nach Kriegsende kamen Tausende Heimatvertriebene in unser Pfarrgebiet und viele von ihnen besuchten die katholischen Gottesdienste. Es wurden Außenstellen in der evangelischen Kirche Albernau, Bernsbach, Bockau, Hartenstein, Langenbach, Lauter, sowie Zschorlau in der Gaststätte "Kuchenhaus" eingerichtet.

Die Pfarrkirche erhielt 1952 eine neue Orgel und 1956 ein neues Geläut bestehend aus 3 Glocken in der Stimmung "gis, ais, cis".

Schneeberg mit Schlema und Lindenau wurden 1955 abgetrennt und mit dem Lokalkaplan Werner Steiner besetzt, der 38 Jahre die dort entstandene Pfarrgemeinde leitete. Die kleine Pfarrkirche "St. Pius X." am Zobelplatz, in Holzbauweise mit Stahlgerüst, erhielt noch am 20. November des selben Jahres ihre Weihe. Am 01. September 1967 bekam Zwönitz mit Lößnitz und Affalter einen eigenen Seelsorger und wurde von Aue abgetrennt.

Am 01.01.1970 entstand das Dekanat Aue zu dem die Pfarreien Aue, Schneeberg, Schwarzenberg, Zwönitz, Stollberg, Oelsnitz sowie die Pfarrvikarien Eibenstock und Johanngeorgenstadt gehörten. Am 29.11.1970 fand der erste gemeinsame Gottesdienst der Christen von Aue in der St. Nikolai-Kirche statt.

Seit September 1986 wurde die Pfarrvikarie Eibenstock wieder von Aue betreut und 1988 eingegliedert. Das Dekanat Aue wurde offiziell am 01.01.1995 aufgelöst und seitdem gehören wir wieder zum Dekanat Zwickau. Seit 2000 erstrahlt die Kirche, weithin sichtbar, jeden Abend im Scheinwerferlicht.

Am 01.09.2001 wurden die Pfarreien Aue und Schneeberg nur noch von einem Pfarrer betreut und seither gibt es in unserer Gemeinde einen ständigen Diakon. Am 01.01.2002 wurden die Pfarreien Schneeberg und Aue mit der Pfarrvikarie Eibenstock zur Pfarrei Aue zusammengelegt.

Ab 19.04.2004 unterzog man der Pfarrkirche einer gründlichen Innenrenovierung, verbunden mit der Umgestaltung des Altarraumes und der Sakristei sowie dem Einbau einer völlig neuen Beleuchtung und einer Generalüberholung der Orgel. Am 12.12.2004 waren die Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Die Katholiken von Lößnitz gehören seit dem 01.01.2005 nun offiziell wieder zur Pfarrei "Mater Dolorosa" Aue.

Die jetzige Gemeinde:

gehört zum Dekanat Zwickau, umfasst ein Gebiet von 400 Quadratkilometern, hat ca. 1400 Katholiken bei rund 80000 Einwohnern, einen Pfarrer und einen Diakon.

Folgende Gruppen und Kreise arbeiten aktiv in unserer Gemeinde: Kirchenchor, Familienkreis, Elisabeth Frauen, Laienapostolat vom Hl. Vinzenz, Bibelkreis, Thematischer Vortrags- und Gesprächsabend, Rosenkranz-Gebetsgemeinschaft, Seniorenkreis, Schriftkreis, Frauenkreis, Caritas, Ministrantengruppe und eine Jugendgruppe.

Kontaktiere unsUnsere Adresse und Kontaktdaten

Katholische Pfarrei Mariä Geburt
Schneeberger Str. 82
08280 Aue - Bad Schlema
Deutschland
Telefon: 03771 723 375
Fax: 03771 723 372
E-Mail: Aue@pfarrei-bddmei.de